51 Tage später…

Ich bin nun, nachdem wir vier Wochen in der Sprachschule hinter uns gebracht haben, schon fast zwei Wochen wieder in meiner Gastfamilie in Atotonilco, genauer gesagt in der Gemeinde Zacamulpa mit ihren knapp 1500 Einwohnern.

Der Ort ist sehr klein und dörflich. Jeder kennt Jeden und es ist wirklich ruhig, wenn gerade nicht eine Kuhherde an meinem Fenster vorbeiläuft.

Mein Blick aus dem Fenster…..

Erste Besuche in meinen künftigen Arbeitsstellen habe ich bereits besucht und ebenfalls mehrmals den Messen beigewohnt. In der letzten Woche fand das heilige Jubiläum der Kirchengemeinde statt, das alle 50 Jahre gefeiert wird. Das bedeutet, dass jeden Tag eine Prozession mit anschließender Messe stattfindet; immer in andere Vororte von Atotonilco, wovon es etwa zehn gibt. So konnte ich bereits viel von dem Dorf kennenlernen und auch mit vielen Leuten in Kontakt kommen. Nach diesen besonderen Messen gab es immer noch ein Zusammenkommen mit allen, die bei der Messe dabei waren und es gab zu Essen und zu Trinken.

Als der Abschluss einer dieser Prozessionen in meinem Ort Zacamulpa stattfand, waren Mitglieder unserer Gemeinde verantwortlich für das anschließende Zusammenkommen. So habe ich zum ersten Mal mit meiner Gastfamilie Tamales gemacht. Das sind quasi Maisblätter, die gefüllt sind mit einem Teig aus Mais und verschieden Füllungen, z.B. grüne Chili-Soße und Hühnchenfleisch. Diese werden dann für circa 2 Stunden gekocht. Doch ich denke, dass kann man ganz gut den Bildern unten entnehmen. Tamales und auch Tortillas aus Mais sind hier absolutes Grundnahrungsmittel, mehr noch als bei uns Kartoffeln zum Beispiel. Denn Tortillas gibt es hier so gut wie jeden Tag zu jeder Mahlzeit dazu. Doch nach leichten anfänglichen Magenproblemen, die wir wohl alle früher oder später hatten, hab ich mich sehr gut an das Essen hier gewöhnt und bin ein absoluter Liebhaber davon geworden.

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Die vier Wochen, die wir zusammen in Oaxaca verbracht haben, waren eine sehr schöne Zeit, in der wir bereits viel von der mexikanischen Kultur kennenlernen durften. Gelebt haben wir in zwei verschiedenen Gastfamilien, die uns erste Eindrücke in den mexikanischen Alltag geben konnten.

Zu unserem Glück fand an dem Wochenende unserer Ankunft eine große Feier in Oaxaca statt, genannt „Guelaguetza“, die sehr traditionell ist und auch jährlich viele Touristen anlockt. Bei der Feier stellen alle indigenen Stämme des Staates Oaxaca ihre Kultur vor. Bei großen Paraden in der Innenstadt der Hauptstadt präsentieren die Gruppen Tänze, ihre traditionelle Kleidung und kulinarische Spezialitäten. Doch ebenso viel von der Mexikanischen Kultur wie auch von der Natur von Oaxaca konnten wir beobachten. Glücklicherweise waren wir zur Regenzeit dort, auch wenn es zuverlässig so gut wie jeden Tag geregnet hat, denn so war alles grün und die Landschaft war einfach überwältigend. Mit dem Direktor der Sprachschule hatten wir die Möglichkeit, einige Ausflüge am Wochenende mitzumachen, zum Beispiel zur „Hierve el Agua“, was eine Wasserquelle auf einem Berg ist, früher auch mal ein Wasserfall, der mittlerweile aber ausgetrocknet ist, wo auf 2000 Metern Höhe ein natürlicher Pool entstanden ist. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, dort schwimmen zu gehen und ich würde mal behaupten, dass man so einen Ausblick an wenigen anderen Orten beim Schwimmen hat.

Was das Spanisch anbelangt, so kann glaube ich jeder von uns fünf sagen, dass die Zeit in der Schule ihm wesentlich geholfen hat, sodass ich jetzt sagen kann, was ich möchte und jeden, wenn er ein wenig langsamer spricht, verstehen kann. Ich hab zwar noch einiges zu lernen, aber ich merke mit jedem Tag, dass ich mehr verstehe.

Und wenn das Jahr hier genau so schnell vorbei geht wie die letzten sechs Wochen, fliegen wir gefühlt in einer Woche schon wieder nach Hause.

Aber daran zu denken, fällt uns jetzt noch nicht ein. Denn ich habe so langsam das Gefühl, dass ich mich hier an Mexiko gewöhnt habe und freue mich auf die nächsten Wochen!!

Hasta Luego (Bis Bald)

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