August 2022

Mitten in der Nacht kamen wir in Cuernavaca an und wurden von Carlos, unserem Sprachlehrer vom Busbahnhof abgeholt. Da wir in unserer ersten Woche so viel gereist waren, war es schön, unsere Sachen auspacken zu können. Hier würden wir jetzt einen Monat bleiben.

Am ersten Morgen wurden wir sehr freundlich von allen Lehrerinnen und Lehrern der Sprachschule empfangen und Carlos machte mit uns eine Tour durch die Stadt, um uns alles Nennenswerte zu zeigen. Cuernavaca ist die Hauptstadt von Morelos und hat viel Kultur zu bieten: Unter anderem bietet die Stadt den Palacio Cortes, Sitz des spanischen Eroberers Hernán Cortes, fertiggestellt im 16. Jahrhundert sowie die Kathedrale Catedral de la Asunción de María, die UNESCO-Weltkulturerbe ist. Zudem konnten wir auch den Jardín Borda, einen botanischen Garten besuchen.

Die Stadt ist sehr bergig gelegen, daher gibt es viele steile Straßen, in denen sogenannte Barrancas, Schluchten liegen. Diese führen Wildwasser und gehören mit zu den Touristenattraktionen des Landes. Leider sind jedoch auch einige der Schluchten von Verschmutzung betroffen.

Schon schnell wurde uns klar, wo wir uns außerhalb unserer Gastfamilien gerne trafen. Direkt um die Ecke gab es eine Taqueria, „La Gringa“, dort wurde alles angeboten, was mit mexikanischer Küche zu tun hatte. Im Nachhinein würde ich sagen, dass dieses Taco-Restaurant für uns den Startschuss gegeben hat, um mexikanisches Essen auf eigene Faust kennenzulernen. Und diese Taqueria war manchmal sogar bis tief in die Nacht geöffnet. In unserem Monat in Cuernavaca probierten wir uns einmal durch die ganze Speisekarte.

Ich erlebte Cuernavaca als eine fröhliche, laute und nie schlafende Stadt: Die Straßen waren gefüllt von Menschen, überall konnte man regionale Produkte und Kunsthandwerksartikel (Artesanía) kaufen. An Straßenecken wurde Musik gespielt und es wurden Bücher und Schmuck angeboten. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis, war unser Besuch auf dem Wochenmarkt in Cuernavaca: Es war voll, laut und eng. Unmengen an Gemüse, Obst, Kräutern, Fleisch, Gewürzen und anderen Artikeln strömte förmlich auf uns ein. Die Gerüche vermischten sich: Wenn es gleichzeitig nach Blumen, Trockenobst, Lederschuhen und Schweinefleisch riecht, ist man wohl auf einem Markt mitten in Mexiko. Die Händler rufen laut, um ihre Waren anzupreisen. Wir kauften einen Blumenstrauß für unsere Gastmutter, ein paar frische Mangos, Avocados und Minibananen (platanos dominicos).

In der Sprachschule begann der Unterricht jeden Tag um 9 und endete um 14 Uhr. Neben den Spanischklassen bekamen wir auch viele Einblicke in Kultur, Gesellschaft, Historie sowie Essen und Trinken.

Wir wurden je nach Spanischkenntnissen in verschiedene Gruppen eingeteilt und sollten

während unserer Zeit in Cuernavaca Tagebuch auf Spanisch schreiben. Der Unterricht war sehr bereichernd, wir hatten immer sehr angeregte Gespräche mit den LehrerInnen und neben Grammatik und Rechtschreibung konnten wir uns über die Kultur Deutschlands und die Kultur Mexikos austauschen.

Eine Kleinigkeit, die uns jedoch noch sehr beschäftige und dringend anstand, war unser Visum: Es war der erste Mittwoch in der Sprachschule, aber schon um elf Uhr war der Unterricht vorbei. Carlos lud uns alle in seine Camioneta und wir fuhren zu Oficina de Migración. Wir mussten eine Weile draußen in der Hitze warten, bis uns die Beamten hineinließen. Schließlich wurden wir hereingelassen und all unsere Dokumente geprüft. Leider hatten wir ein Dokument vergessen, also mussten wir es alle neu ausfüllen und auf die Suche nach einem Laden gehen, wo man ausdrucken konnte. Dadurch verloren wir etwas Zeit. Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel und es war richtig warm. Als wir endlich mit allen ausgedruckten Dokumenten zurück kamen, wurde alles nochmal überprüft und wir bekamen eine Quittung mit, der wir zur Bank fahren sollten, um das Geld für das Visum zu überweisen. Aber nur Tabea und Greta konnten schon los zur Bank, weil unsere Dokumente nochmal überprüft werden mussten.

Also warteten wir. Und warteten. Und warteten. Es war schon spät. Schließlich kamen Greta und Tabea zurück und die Beamtin teilte uns mit, dass wir nun auch zur Bank fahren konnten, obwohl sie vorher das Gegenteil behauptet hatte. Endlich fuhren wir zur Bank, es gab eine endlose Schlange. Um drei Uhr nachmittags hatten wir endlich unser Geld überwiesen, fuhren zurück zur Oficina.

Dort kamen Greta und Tabea mit ihrem Visum aus dem Gebäude, dann schloss der Beamte die Tür. Die Oficina war zu. „Kommt doch bitte morgen wieder.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich und wir standen da wie angewurzelt. Vorfreudig auf den nächsten Tag, an dem wir erneut einige Stunden warten mussten. Am Ende habe ich irgendwie mein Visum bekommen. Keine Ahnung wie, es waren viele Dokumente, viel Hin- und Her und vor allem stundenlanges Warten. Aber ihr könnt euch vorstellen, wie glücklich wir waren, als wir nach drei Besuchen der Oficina de Migración endlich eine grüne Karte hatten.

 

 

 

 

Am Freitag veranstalteten wir eine Kinonacht in der Sprachschule und schauten uns den Film „Coco“ an, der anschaulich für Kinder die mexikanische Tradition des „Dia de los muertos“ erklärt. Der Dia de los muertos ist im November, die Menschen gedenken ihren Verstorbenen, schmücken feierlich die Friedhöfe und stellen Altäre (sog. Ofrendas) in ihren Häusern auf. Den Film in Mexiko zu schauen, war ein tolles Erlebnis. An diesem Abend probierten wir Mezcal, ein Schnaps, der aus dem Fruchtfleisch der Agave gewonnen wird und aus dem Bundesstaat Oaxaca kommt. Mezcal schmeckt nach Rauch und brennt wie Feuer auf der Zunge. Aber mit Limette ging es einigermaßen.

An unserem zweiten Wochenende in Cuernavaca machten wir einen Ausflug nach Xochicalco, eine archäologische Stadt, die noch vor den Azteken existierte und dessen Blütezeit zwischen 700 und 900 nach Christus war. Unser erster Weg führte uns in ein Museum, dass eine Reihe an Figuren und Symbolen aus der Zeit Xochicalcos ausstellt. Glücklicherweise war Carlos dabei, der uns sehr viele historische Eckdaten nennen und uns wichtige indigene Symbole erklären konnte. Beispielsweise gehört die Schlange zu den wichtigsten Symbolen und wird sehr positiv interpretiert. Zu den häufigsten Symboliken gehören die gefederte Schlange, Muscheln und die Wasserwelt. In den Fokus des Lebens wurde zentral die Wichtigkeit der Natur gestellt, ebenso gab es Gottesfiguren, an denen man viele der genannten Symbole ablesen konnte. Xochicalco gilt als Ort der frühen Sportler, Poeten, Wissenschaftler und auch Künstler. Die Gesellschaft Xochicalcos zeigte sich als durchaus weit entwickelt und im Austausch jedoch auch Konflikt mit anderen Völkern. Die Pyramiden, die wir besichtigt haben, lagen hoch in den Bergen und man hatte einen tollen Ausblick auf Cuernavaca. Etwas Enttäuschung kam leider auf als Carlos zugab, dass nicht wirklich alle Steine echt sind. Aber im Anbetracht all der Zeit, die vergangen ist, seitdem der Staat Xochicalcos lebendig war, ist es doch verständlich. Der Aufbau der Gesellschaft glich einer Hierarchie, Zugang zur Pyramide wurde daher nur den Höherrangigen gestattet. Astronomisch waren die Bewohnern Xochicalcos weit fortgebildet, sie verfügten sogar über ein Observatorium als Messort für Zeit und Tagesverlauf.

Am Ende des Ausfluges waren wir sehr beeindruckt, wie reich an Wissenschaft, Tradition, Architektur und Gesellschaftsstruktur diese Stadt einmal war. Dies ist ein Ausdruck für die Relevanz der Mestizaje für die mexikanische Kultur, d. h. die Wichtigkeit des Zusammenwirkens zwischen indigener Kultur und spanischen Einflüssen wird deutlich.

In der Sprachschule hatten wir verschiedenste Aktivitäten, beispielsweise durften wir auch unsere eigenen Piñatas basteln: Wir füllten Tonkrüge mit Süßigkeiten, beklebten sie mit Zeitungspapier und danach schmückten wir sie mit buntem Kreppband. Die Arbeit lohnt sich sehr, denn die Piñatas sahen wirklich sehr schön aus.

 

Eine der Piñatas nahmen wir mit, als wir gemeinsam mit Carlos die Institution „Nuestros Pequeños Hermanos“ in Miacatlán besuchten. Auf dem Campus des “Casa San Salvador” wohnen seit 1970 Kinder und Jugendliche, die aus schwierigen Verhältnissen kommen oder keine Eltern mehr haben. Hier leben sie in einer großen Gemeinschaft, gehen zur Schule, essen zusammen und haben noch viele weitere Möglichkeiten wie gemeinsam Sport oder Musik zu machen. Für uns war unser Besuch dort etwas ganz Besonderes: Wir wurden von einigen Mädchen zwischen 7 und 9 Jahren empfangen, haben gemeinsam mit ihnen die Piñata zerschlagen und zusammen Fußball gespielt. Danach haben wir von einer älteren Schülerin eine Tour über das Gelände bekommen. Die Hacienda verfügt über Schwimmbad, einen Sportplatz, einen Speisesaal, verschiedene Schulgebäude, eine Kirche, ein Krankenhaus sowie Schlafgebäude, in denen die Kinder und Jugendlichen wohnen. Zuletzt durften wir auch die zurzeit jüngsten Kinder zwischen 3 und 5 Jahren kennenlernen und haben etwas mit ihnen gespielt. Wir haben uns sehr über die Offenheit und Neugierde der Kinder gefreut und die Stunden, die wir dort verbringen durften waren eine einmalige Erfahrung.

 

Die Organisation „Nuestros pequeños hermanos“ ist eine internationale Institution mit weiteren Standorten in México selbst, sowie auch Guatemala, Honduras, Nicaragua, El Salvador und anderen Ländern Lateinamerikas. Informiert euch gerne über folgenden Link: http://www.nph-mexico.org/

Ebenfalls möchte ich von unserem Ausflug nach Tepoztlán erzählen, dass zu den pueblos mágicos, d.h. zu den magischen Dörfern gehört. Aufgrund ihrer präsenten indigenen Kultur, des Kunsthandwerkes und wunderschönen Natur, werden diese Dörfer so genannt. Wir liefen ins Zentrum, dort gab es einen großen Markt und viele verschiedene Läden, wo man alles Mögliche kaufen konnte: Bunte Ketten, Tassen, traditionelle Masken, Essen und vieles mehr. Vor allem beeindruckte mich die Natur, in der das Dorf lag. Rundherum Berge, und viel Grün. Einige von uns stiegen auf einen der Berge, denn hoch oben kann man eine archäologische Zone sehen. Leider kamen sie nicht so weit, denn aufgrund von Corona war die Besichtigung noch immer nicht möglich. Aber dafür hat Tepoztlán eine tolle Aussicht von den Bergen zu bieten. Tepotzlán ist berühmt für seine indigene Kultur, die archäologische Zone sowie seinen Karneval. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

 

 

 

Meine erste Woche México

Die Zeit verging wie im Flug und schon sind meine ersten zwei Monate in Mexico rum. Ich glaube ich habe selten zuvor so viele neue Eindrücke gewonnen und Dinge erlebt. Aber beginnen wir von vorne:

Woche 1

  1. 08. 2022, Abreisetag:

Wir trafen uns an diesem Tag alle sechs mit unseren Familien und Freunden am Check-In und schon begann das große Auf Wiedersehen. Am Gate hatten wir genug Zeit, um unseren Instagram Account, @apropos.mexico zu starten (folgt uns gerne :D). Der erste Flug dauerte nur eine Stunde, dann waren wir auch schon in Amsterdam, Aufenthaltsdauer 7 Stunden. Wir saßen lange am Gate und mir wurde so richtig bewusst, dass der nächste Flieger, in den ich steigen sollte, nach Mexiko ging. Um 22 Uhr ging dann endlich das Boarding los, der zwölfstündige Flug verlief entspannt. Etwa um 3 Uhr nachts setzte der Flieger zur Landung an und nun konnte man vom Fenster aus schon die Lichter Mexiko-Stadts sehen, es war unglaublich. Angekommen am Flughafen mussten wir noch durch die Einreisekontrolle, aber das bewältigten wir alle einwandfrei. Unsere Koffer warteten schon auf uns, dann mussten wir nur noch durch eine Tür, hinter der wir schon lautstark von den ehemaligen Freiwilligen empfangen wurden. Es war ein einzigartiges Gefühl, die lange Reise hinter sich zu haben und nun wirklich angekommen zu sein. Es ging mit einigen Uber ins Hotel, auf der Fahrt stapelten wir nicht nur das Gepäck, sondern auch uns. Das Hotel war echt schön und gleichzeitig anders, als ich erwartet hatte: Blumenranken und traditioneller mexikanischer Schmuck. In den paar Stunden, die von der Nacht blieben, konnte ich nicht wirklich schlafen, vermutlich, weil ich im Flugzeug schon genug geschlafen hatte, vielleicht auch, weil ich viel zu sehr darüber nachdenken musste, dass ich nun wirklich in Mexiko war.

07.08.2022

Am nächsten Morgen trafen wir uns mit allen ehemaligen Freiwilligen in der Lobby, um gemeinsam zu frühstücken. Dort habe ich meine ersten mexikanischen Chilaquiles verdes con huevo gegessen: Sieht matschig aus, ist aber sehr lecker. Es besteht praktisch aus getrockneten Tortilla, die in grüner Chilisoße aufgeweicht werden. Dazu ein Spiegelei.

Nach dem Frühstück hieß es auch schon Abschied voneinander nehmen, wir riefen ein Uber, dass uns zum Terminal Norte, dem nördlichsten Busbahnhof in Mexiko-Stadt brachte. Der Bus nach Ixmiquilpan ging um 13 Uhr. Da Ixmiquilpan auf dem Weg nach Cardonal liegt, fuhren wir zu viert: Farian und Wiktoria nach Cardonal, Laura und ich nach Ixmi.

Die Aussicht aus dem Fenster war einmalig und in den drei Stunden Fahrt wurde die Landschaft zunehmend immer bergiger. Manchmal standen Jongleure und Feuerspucker mitten auf der Straße. Angekommen in der Parroquia wurde Laura, als ehemalige Freiwillige, schon von vielen Gemeindemitgliedern angesprochen und sie stellte mich ihnen vor. Das Pfarrhaus in dem ich nun vorerst leben werde ist sehr schön: Ein kleiner Garten voller Blumen und Pflanzen. Sofort lernte ich die Haushälterin kennen, sie ist sehr offen und herzlich und hieß mich willkommen.

Doch wir blieben nicht lange in der Parroquia, sondern brachen direkt zu der Abschiedsfeier eines mexikanischen Freiwilligen auf, der in ein paar Tagen nach Deutschland reisen würde. Es war wirklich spannend, direkt am ersten Tag auf eine mexikanische Familienfeier eingeladen zu werden. Die Feier fand im Haus seiner Großmutter statt. Laura und ich kamen rein und wurden von ca. 15 Familienmitgliedern begrüßt. Und natürlich gab es sofort etwas zu essen für mich: Mole verde mit Reis und Spiegeleiern. Mole ist ein sehr typisches mexikanisches Gericht, es besteht aus sehr vielen verschiedenen Zutaten und Gewürzen und wird mit Wasser angerührt. Ich aß nicht sehr viel davon, denn Mole kann dem Magen Probleme bereiten, wenn man es nicht gewöhnt ist. Zum Nachtisch gab es noch Eis am Stiel und die Familie begleitete uns mit dem Auto zurück zur Parroquia. Am selben Abend lernte ich meinen Padre kennen und er begrüßte mich mit Freude in der Gemeinde. Später gingen wir noch in die sieben Uhr Messe, sie dauerte anderthalb Stunden. Es wurden fröhliche Lieder gesungen und die einige Gemeindemitglieder teilten ihre Anliegen mit uns. Den Abend verbrachten wir mit Lauras Gastfamilie in der Parroquia.

An meinem zweiten Tag in Ixmiquilpan zeigte mir Laura das Zentrum der Stadt. Irgendwie war alles neu und ein bisschen überwältigend. Es gibt einen riesigen Markt, auf dem alles Mögliche angeboten wird: Unglaublich viel verschiedenes Gemüse, Obst, Kräuter und Gewürze. Ich glaub ich habe selten so viele Produkte und so viel Auswahl auf einmal gesehen. Laura zeigte mir das Zentrum für Hñähñü (die indigene Sprache, die regional viel gesprochen wird). Ich hätte Lust, dort zu arbeiten. Später kauften wir uns einen Liter agua de jamaica, ein süßes rotes Getränk, dass aus der getrockneten Hibiskusblüte gewonnen wird. Wir schauten uns eine Prozession der Gemeinde im Zentrum an, später am Abend wurden wir noch von drei Familien eingeladen. Es war schön, so viele Menschen kennenzulernen. Gleichzeitig war ich sehr müde, durch die vielen neuen Eindrücke. Auf einem Bauernhof spielten wir gemeinsam mit einer Familie Gesellschaftsspiele und danach gab es noch ein Festessen. Dass Essen in Mexiko eine wirklich wichtige Rolle spielt, sollte mir später immer mehr bewusstwerden.

Nach zwei Tagen in der Parroquia, machten Laura und ich uns am 09.08. auf den Weg nach Cardonal, wo wir auf die anderen ehemaligen und neuen Freiwilligen trafen. Es war echt schön, nach den vielen neuen Erlebnissen die anderen wiederzusehen, zu reden und sich über alles auszutauschen. Wir verbrachten den Abend bei der Familie Moreno. Sie luden uns zum Abendessen ein und wir genossen die Zeit mit mexikanischen Köstlichkeiten und Gitarrenmusik.

Ein paar von uns übernachteten im Haus der Morenos, ich schlief bei Wiktoria in der Parroquia de Cardonal. Am nächsten Morgen gab es ein buntes mexikanisch-deutsches Frühstück. Danach wurden wir von einem Kombi abgeholt und fuhren durch die tolle Berglandschaft nach La Gloria, einen wunderschönen Ort mit natürlichen heißen Quellen. Der Ausblick war wunderschön, nach einiger Zeit wurde es bergiger, überall Kakteen, Palmen, Berge und sonnige Luft. Bei einem Halt machten wir ein Gruppenfoto.

In la Gloria blieben wir eine Nacht im Hotel. Es ist ein echt schöner Ort: Kristallblaues Wasser, Palmen, Naturstein. Und das Wasser ist heiß. Weiter unten war ein kristallblauerblauer Fluss, wir verbrachten mehrere Stunden im Wasser und auch als es dunkel wurde, blieben wir noch eine Weile.

Am Tag darauf ging es zurück nach Cardonal, frühstückten dort und verabschiedeten uns von der Familie Moreno. Dann ging es mit dem nächsten Kombi auf nach Pachuca de Soto, der Hauptstadt des Bundesstaates Hidalgo. Dort wollten wir die nächsten zwei Tage verbringen, es ging darum, dass Visum für unser Jahr zu beantragen. In Pachuca füllten wir alle nötigen Dokumente aus und verbrachten einen letzten schönen Abend mit Burgern und einem Kicker-Turnier mit den ehemaligen Freiwilligen. Leider verlief unser Termin am nächsten Tag in der Oficina de Migración ohne Erfolg und somit ohne Visa für uns. Wir würden unsere Visa dann an unserem nächsten Aufenthaltsort, in Cuernavaca beantragen. Um uns etwas aufzuheitern, besuchten wir die Basaltprismen in Santa Maria Regla. Es sind Lavasäulen, die seit vielen Millionen von Jahren bestehen.

Danach waren wir noch im Pueblo Mágico Huasca. Pueblos Mágicos sind kleine Dörfer, reich an Kultur, Tradition und Natur. Diese Dörfer gibt es in ganz Méxiko, viele sind zwar sehr touristisch, aber trotzdem schön. Am Abend hieß es schließlich Abschied von den ehemaligen Freiwilligen nehmen. Sie hatten uns eine Woche lang alles gezeigt und erklärt, jetzt mussten wir allein in Mexiko klarkommen. Unsere Reise führte uns jetzt nach Cuernavaca, in die Sprachschule.

Eine Woche noch…

¡Hola a todos!

Ich bin Meret, 22 Jahre alt und die neue Freiwillige in Ixmiquilpan, Hidalgo. In diesem Blog möchte ich euch auf meinem Weg in einem Jahr voll neuer Eindrücke, Erfahrungen und Abenteuer in Mexiko mitnehmen. Vor ungefähr einem Jahr habe ich einen neuen Schritt gewagt und mich für einen Freiwilligendienst nach meinem Bachelorabschluss beim Bistum Münster beworben. Einige Monate und Erlebnisse später stehe ich nun hier und kann sagen: Ich darf als eine von 6 neuen Freiwilligen in Mexiko ein Jahr lang in einer Gemeinde arbeiten, Kulturen und Menschen kennenlernen und mich neuen Herausforderungen stellen.

So viele Monate lang haben wir uns gemeinsam auf die Reise vorbereitet, haben auf drei verschiedenen Seminaren miteinander und voneinander gelernt und nun ist es so weit: In einer Woche, am 06.08.22, geht das Abenteuer los. Meine Gefühle und Gedanken sind gemischt, noch realisiere ich nicht wirklich, dass ich schon in kurzer Zeit am anderen Ende der Welt sein werde. Das Jahr, das vor mir liegt, wirkt noch fern und doch nah, wenn ich daran denke, wie ausführlich die Vorbereitung darauf war. Es ist eine große Chance, die ich nutzen will.

Nun stehen Abschiede bevor. Zu gehen, bedeutet aber nicht nur „Leb wohl“, sondern auch „Auf Wiedersehen.“ Und der Abschied ist kein Ende, sondern der Aufbruch zu etwas Neuem. Ähnlich geht es wahrscheinlich den aktuellen Freiwilligen in Mexiko, die bald wieder zurück nach Deutschland aufbrechen. Sie werden uns in unserer ersten Woche in den Projekten begleiten, uns einarbeiten und alles zeigen. Und dann steht auch ihnen der Abschied bevor und für uns geht es für einen Monat in die Sprachschule nach Cuernavaca. Der Perspektivwechsel ist groß. Ich freue mich auf die Arbeit vor Ort und besonders auf den Chor in meiner Gemeinde El Fitzhi. In 12 Monaten werde ich eine unvergessliche Zeit hinter mir haben, die ich hier festhalten möchte.

Jetzt – in meiner letzten Woche in Deutschland – heißt es packen und die Zeit mit meiner Familie und Freunden genießen. Bald melde ich mich wieder, dann mit meinem ersten Beitrag aus Mexiko!

Saludos y hasta pronto 😀