Die drei Wochen Cuernavaca vergingen daher wie im Flug und seit nun einer Woche sind wir alle zurück in unseren jeweiligen Projekten.
Hier in Tezon bin ich sehr gut gestartet. Natürlich waren die ersten Tage hier eine enorme Umstellung. Die letzten vier Wochen lang waren wir immer zu acht, haben alles zusammen gemacht. Und plötzlich ist jeder für sich allein in seinem Einsatzort. Plötzlich allein. Auf einmal hat man Zeit für sich selbst, Zeit nachzudenken, Zeit das Erlebte richtig zu verarbeiten.
Was erst mal gut klingt hat auch eine andere Seite. Jetzt muss ich das alles alleine machen. Jetzt kommt es auf mich selbst an und ich kann mich nicht immer nur auf die anderen verlassen. Ich bin jetzt hier, die anderen sind woanders und Deutschland ist weit weg. Auf diese drastische Umstellung muss man erst mal klarkommen.
Zum Glück bin ich hier eigentlich nicht alleine. Ich lerne immer wieder neue Leute kennen, die mich hier willkommen heißen, mich zum Essen einladen. Padre Francisco zeigt mir die verschiedenen Arbeitsbereiche, die es hier gibt. Ein Deutschkurs ist bereits geplant, die Gründung einer Freundesgruppe ist in Aussicht. Ich helfe einer Gruppe hier in der Parroquia beim Backen.
In der vergangen Woche konnte ich Tezon richtig kennenlernen, durfte mich am Sonntag schon in vier verschiedenen Messen vorstellen, habe bereits hilfsbereite und nette Freunde gefunden und fühle mich von Tag zu Tag wohler.
Am Sonntag kamen dann alle andern sieben Deutschen mich hier in Tezon besuchen und ich wurde bereits tatkräftig dabei unterstützt, sie alle hier zu beherbergen, es war zum einen sehr schön, alle wiederzusehen, aber auch sehr beeindruckend für mich, wie hilfsbereit und offen die Menschen hier in Tezon sind.
Aktuell bin ich also noch in der Einfindungsphase, doch so langsam aber sicher kristallisieren sich hier meine möglichen Arbeitsbereiche und ein Wochenablauf heraus. Beispielsweise werde ich gemeinsam mit Mirjam jeden Mittwoch im Migrantenhaus „El Samaritano“ helfen (mehr Infos zu diesem Projekt gibt es auf dieser Website), bei Jugendgruppen mitwirken und bei der Entwicklung eines Projektes zur mentalen Gesundheit helfen.
Soooo, das soll es erst mal von mir gewesen sein. Ich bin selbst überrascht, wie lang der Text dann doch geworden ist, aber egal. Ich hoffe Ihr hattet ein wenig Freude daran ihn zu lesen und an meinen Erfahrungen teilzuhaben. Vielen Dank fürs Lesen und viele Grüße nach Deutschland.
SALUDOS!