Meine erste Woche in Mexiko

Meine erste Woche in Mexiko

Nach nun schon 3 Monaten in Mexiko und komme ich jetzt endlich dazu meinen ersten Blogeintrag zu verfassen und hochzuladen.

Für alle, die mich nicht kennen und eher zufällig auf diesen Blog gestoßen sind: „Hallo“.

Mein Name ist Mara, ich bin 24 Jahre alt und komme gebürtig aus Münster. Eigentlich hatte ich meinen Freiwilligendienst für 2020 nach dem Abitur geplant, doch manchmal kommen Dinge anders als gedacht und so hat mir Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da ich das FSJ 2020 nicht antreten konnte, habe ich meinen Plan, Soziale Arbeit zu studieren, vorgezogen. Die letzten vier Jahre habe ich deshalb in Köln gelebt, studiert und gearbeitet. Den Plan ein FSJ in Mexiko zu machen, habe ich jedoch nie aufgegeben. Vier Jahre und einen Bachelorabschluss der Sozialen Arbeit später, bin ich nun endlich hier.

Zunächst möchte ich von meinen ersten Tagen in Mexiko berichten:

Am Mittwoch den 10 Juli 2024 sind Arian, Emily, Luisa, Lennard und ich gemeinsam von Düsseldorf über München nach Mexiko-Stadt geflogen. Neben großer Vorfreude flossen beim Abschied von Familie und Freund*innen auch ein paar Tränen. Für mich war der Abschied sehr surreal und ich konnte nicht wirklich begreifen, dass es jetzt für ein Jahr ins Ausland gehen soll.

Die beiden Flüge haben wir fünf gut überstanden und so sind wir am 10 Juli 2024 gegen 22:30 Ortszeit in Mexiko gelandet. In Deutschland war es zu dem Zeitpunkt schon 6:30 am folge Tag.

Am Flughafen in Mexiko-Stadt wurden wir sehr herzlich von unseren beiden „Vorfreiwilligen“ Jonah und Paul empfangen. Nach dem kurzen Check-In im Hotel machten wir uns dann noch zu siebt auf den Weg, eine Kleinigkeit zu essen. Das Abendessen wurde durch die Musik einer Mariachi Band untermalt und hat uns vielleicht ein kleines bisschen mehr realisieren lassen, dass wir jetzt endlich in Mexiko sind.

Am Donnerstag haben wir morgens zu siebt ein bisschen Mexiko-Stadt erkundet. Anschließend haben wir uns aus logistischen Gründen in zwei Gruppen aufgeteilt. Jonah hat Luisa, Emily und Arian mit in seinen und Luisas zukünftigen Einsatzort Tepeji mitgenommen. Paul hat Lennard und mich in seinen Einsatzort Progresso mitgenommen.

 

Da es an dem Tag sehr viel geregnet hat und die Straßen in Mexiko aufgrund von wenigen bis keinen Gullis oft unter Wasser stehen, haben wir unsere Erkundungstour auf den nächsten Tag verschoben und den Nachmittag und Abend stattdessen mit Quatschen und Kartenspielen verbracht.

Am Freitag sind wir drei ins Migrat*innenhaus in Tula gefahren, wo wir die anderen vier wiedergetroffen haben. Das Migrat*innenhaus ist eine der möglichen Arbeitsstellen im FSJ in Mexiko. Für mich kommt dieser Ort jedoch nicht als feste Arbeitsstelle in Frage, da er von meinem Wohnort sehr weit entfernt liegt. Dennoch war er sehr spannend die Arbeit und die Menschen vor Ort kennenzulernen.

 

Das Migrant*innenhaus ist ein Ort, an dem Menschen, die aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas über Mexiko in die USA fliehen, eine Pause machen können, Essen erhalten und bei Bedarf medizinische Behandlung in Anspruch nehmen können.

Nach unserem Besuch ging es für Jonah, Arian, Luisa und Emily nach Tula, in Emilys zukünftigen Einsatzort und für Paul, Lennard und mich wieder zurück nach Progresso.

Dort haben wir zum ersten Mal „Mole“ probiert, eine Soße, die in den verschiedensten Farben existiert und viele Gewürze enthält. Sie wird meist mit Hühnchen und Reis serviert. Aufgrund der Menge an Gewürzen ist Mole vor allem für nicht-Mexikaner*innen manchmal schwer zu verdauen. Lennard und ich hatten zum Glück keine Probleme damit und die Mole hat uns zu dem noch sehr gut geschmeckt.

 

Am Nachmittag haben wir Progresso erkundet und sind auf den Kirchturm gestiegen.

Zum Abendessen waren wir drei noch bei einer befreundeten Familie von Paul eingeladen. Dort gab es vier verschiedene Gerichte und „Agua de jamaica“, welches Wasser mit getrockneter Hibiskusblüte und reichlich Zucker ist. Wenn man in Mexiko gefragt wird, ob man Wasser möchte, ist es meistens Wasser mit Geschmack. Wenn man stilles Wasser haben möchte, muss man nach „agua natural“ fragen.

Am Samstag ging es für uns sieben nach Orizabita, in meinen zukünftigen Einsatzort. Dort fand ein Treffen der Deutsch-Mexikanischen Freundschaftsgruppe statt. Mitglieder sind alle Menschen aus den verschiedenen Einsatzorten, welche sich im Austausch zwischen dem Bistum Tula und dem Bistum Münster engagieren. Es gab eine kleine Vorstellungsrunde, einen Ausflug zu einer Bilderausstellung in der freien Natur und einen Gottesdienst, in dem wir neuen Freiwilligen willkommen geheißen und die mexikanischen Freiwilligen, welche nach Deutschland gehen, verabschiedet wurden.

 

An diesem Tag habe ich auch das erste Mal den Padre (Pfarrer) meiner zukünftigen Gemeinde kennengelernt. Padre César hat mir mein zukünftiges Zuhause, die Parroquia (das Pfarheim) gezeigt. Da ich zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht wirklich Spanisch sprechen konnte, hat uns eine Mexikanerin, welche vor ein paar Jahren ihren Freiwilligendienst in Deutschland gemacht hat, beim Übersetzen geholfen.

Am Abend waren wir sieben Freiwilligen noch in Progresso bei einer Kommunion/Firmung eingeladen. Auf der Feier gab es reichlich Essen, mexikanische Musik und wir hatten viel Spaß beim Tanzen.

Am Sonntag sind Jonah, Emily, Luisa und Arian in Arians zukünftigen Einsatzort Tepetitlán gefahren und für Paul, Lennard und mich ging es in Lennards zukünftigen Einsatzort Ixmiquilpan

In El Fitzi, dem Stadtteil von Ixmiquilpan, in dem Lennards Gemeinde ist, haben wir zusammen mit dem Padre und weiteren Leuten aus der Gemeinde gefrühstückt und anschließend die Messe besucht. Danach haben wir eine Kirche im Stadtzentrum von Ixmi besichtigt etwas über die Geschichte und die verschiedenen Wandmalereien erfahren.

 

Anschließend waren wir noch im Freibad schwimmen und picknicken und haben den Bauernhof einer Familie aus der Gemeinde besucht. Der Bauernhof hat mir sehr gefallen und ich hatte viel Spaß die ganzen Pflanzen, Früchte und Tiere, welche es vor Ort gab zu fotografieren. Später sind wir noch auf ein Stadtfest/Kirmes in Ixmi gegangen.

Am Montag trafen wir uns zu siebt in Pachuca wieder, der Hauptstadt des Bundesstaates Hildalgo, in welchem alle unsere Einsatztort liegen, um vor Ort unser Visum zu verlängern.

Neben organisatorischen Sachen hatten wir auch Zeit für schöne Aktionen wie Pizzaessen, Karten, Bowling und Billiard spielen und unseren abendlichen Jamsessions begleitet von Paul an der Gitarre.

Am Mittwoch war unserer letzter gemeinsamer Tag mit Jonah und Paul. Wir haben ihn in Real del Monte einem „pueblo mágico“ (magisches Dorf) in der Nähe von Pachuca verbracht. Das Programm der Pueblos Mágicos war ursprünglich dafür gedacht, das historische Mexiko zu erhalten und eine touristische Infrastruktur zu errichten. Heutzutage wird es vor allem dafür benutzt, kleinere und unbekanntere Ortschaften mehr Bekanntheit und Tourismus zu verschaffen.

Real de Monte war ein bedeutender Bergbauort für den Abbau von Silber, Gold, Kupfer und Zinn. Aus diesem Grund kann man dort viele Souvenirs zum Thema Bergbau kaufen. Darüber hinaus ist Real de Monte noch für seine „Paste“ bekannt. Paste ist ein kleines Gebäckstück, welches mit süßen oder herzhaften Zutaten gefüllt ist, zum Beispiel Bohnen, Fleisch oder Äpfeln.

Nach diesem schönen Ausflug mussten wir uns schweren Herzens von Jonah und Paul verabschieden, da es für die beiden für wieder in ihre Einsatzorte ging.

Für uns fünf ging es weiter nach Cuernavaca, der Hauptstadt des Bundesstaates Morelos, in dem unsere Sprachschule liegt.