Tecozautla

Der Name Tecozautla kommt aus der Sprache Náhuatl, einer der vielen indigenen Sprachen Mexikos, und bedeutet „lugar donde abunda la tierra amarilla“ (Ort, wo es viel gelbe Erde gibt). Die Gemeinde befindet sich im Westen des Bundesstaates Hidalgo, an der Grenze zum Bundesstaat Querétaro, und liegt ca. 200km nordwestlich von Mexiko-Stadt.

Das Gebiet der Gemeinde umfasst 52 Dörfer, in denen insgesamt etwa 45.000 Menschen leben. Im Zentrum Tecozautlas, wo auch die Pfarrei ist, leben ca. 5.000 Menschen. Im Zentrum ist also schon ein bisschen mehr los als zum Beispiel in Cardonal, aber das Leben ist trotzdem sehr gemütlich und dörflich. Die einzelnen Dörfer in der Umgebung (auch Comunidades genannt), sind mit Combis (Minibussen) zu erreichen, die in die meisten Dörfer mehrmals am Tag fahren. Manchmal kann man auch das Auto der Pfarrei benutzen, mit dem man dann etwas schneller und flexibler ist.

Die nächsten etwas größeren Städte sind Huichapan, bzw. Tequisquiapan. Beide sind mit dem Bus in einer Stunde zu erreichen, Huichapan liegt in Hidalgo, Tequisquiapan in Querétaro.

Nach Ixmiquilpan oder auch zur Stadt Querétaro, die von Tecozautla aus in entgegengesetzter Richtung liegen, kommt man mit dem Bus in gut 2 Stunden. Von Ixmiquilpan kann man sich gut mit den anderen Freiwilligen treffen, und zum Beispiel weiter nach Cardonal fahren, das dort ganz in der Nähe liegt. Auch nach Tula kommt man mit dem Bus relativ unkompliziert, auch wenn es mit insgesamt ungefähr 4 Stunden Fahrt etwas länger dauert.

Das Pfarrhaus, in dem der Freiwillige untergebracht ist, ist relativ groß, liegt direkt im Zentrum von Tecozautla, und besteht sozusagen aus 2 Teilen:           
Oben ist der Wohnbereich, wo der Pfarrer, und im Moment auch ein etwas jüngerer Diakon leben. Dort hast du auch ein Zimmer mit einem eigenen Bad, es gibt eine große Küche, wo oft zusammen gegessen wird, und so etwas wie eine Terrasse, wo man die Wäsche aufhängen kann.             
Unten ist der Innenhof, dort ist auch das Pfarrbüro, in dem 2 Sekretärinnen arbeiten, und einige Räume, in denen oft irgendwelche Treffen stattfinden, und in denen du zum Beispiel deine Kurse und Veranstaltungen machen kannst. Direkt nebenan ist auch die Kirche.  
Außerdem arbeiten tagsüber noch zwei Küster / Hausmeister und eine Köchin in dem Pfarrhaus, die sehr umgänglich sind, und etwas mehr Leben in das Pfarrhaus bringen.

Das Projekt in Tecozautla ist sehr spannend, da im Jahr 2017 zum ersten mal ein Freiwilliger dort war, und das Projekt dort noch relativ jung ist. Das bedeutet, dass viele Leute noch nicht genau wissen, was deine Rolle als Freiwilliger dort ist, aber auf der anderen Seite hast du auch noch ziemlich viel Spielraum, was deine Arbeit angeht.
In Absprache mit dem Pfarrer kannst du dir deine Aufgaben ziemlich frei gestalten. Was du machst, hängt natürlich auch immer von deinen Fähigkeiten, Ideen und Interessen ab.

 

Mögliche Aufgaben sind:

Chöre

In Tecozautla selbst gibt es seit vielen Jahren einen Chor, der einmal oder manchmal auch mehrmals die Woche in Messen spielt, 2 mal die Woche probt, und sich sehr über eine zusätzliche Stimme oder Instrument freut. Außerdem gibt es in den umliegenden Dörfern viele neue Chöre, die noch ganz am Anfang sind und mit denen mal viel arbeiten kann, und zum Beispiel beim Gitarrespielen und/oder Singen helfen kann, oder einfach mit ihnen probt.

Deutsch- / Englischunterricht

In den Räumen des Pfarrhauses kann man sehr gut Deutsch- oder Englischkurse geben, bzw. die des Vorgängers weiterführen. Je nach Lust und Laune bzw. Interesse der Leute vor Ort kann man davon so viele anbieten, wie man möchte.

Migrantenhaus

In der Nähe von Huichapan befindet sich ein so genanntes Migrantenhaus, das als eine kurzweilige Unterkunft für Menschen funktioniert, die sich größtenteils aus den südlichen Nachbarländern Mexikos auf den gefährlichen Weg durch Mexiko in die USA machen. Auf dem Weg sind sie oft menschenunwürdigen Bedingungen ausgesetzt, werden zum Beispiel krank, verletzen sich, werden ausgeraubt, und sind großem psychischen Stress ausgesetzt. In diesen Migrantenhäusern können sie sich etwas erholen, schlafen, etwas zu essen bekommen, sich waschen, und neue Kleidung bekommen. Dort können die ehrenamtlichen Helfer immer unterstützende Hände gebrauchen, bei allem was so ansteht: Essen zubereiten, Betten machen, putzen, spülen, die Vorratskammer aufräumen. Außerdem ist es sehr interessant, sich mit den Menschen dort zu unterhalten und etwas von ihrer Geschichte zu erfahren.    
Leider liegt das Migrantenhaus etwas außerhalb von Huichapan, weshalb es mit einer jeweils anderthalbstündigen Hin- und Rückfahrt verbunden ist, und es daher manchmal schwierig ist, regelmäßig dort hinzufahren.

Freundschaftsgruppe

Da Tecozautla seit Kurzem Teil der Partnerschaft der Bistümer Tula und Münster ist, gibt es dort auch eine (wenn auch sehr junge) Freundschaftsgruppe. Diese besteht aus Personen, die sich für die Partnerschaft, für die Freiwilligen und für die deutsche Kultur interessieren. Alle 2 Monate treffen sich alle Freundschaftsgruppen des Bistums Tula in einer der Gemeinden, und dazwischen trifft sich jede Freundschaftsgruppe unter sich, und bespricht oder regelt das, was gerade ansteht. In der Gemeinde kann die Freundschaftsgruppe zum Beispiel auch gut dazu genutzt werden, um irgendwelche sozialen Aktionen zu starten.

Es ist wichtig, dass der Freiwillige in der Freundschaftsgruppe mitarbeitet, damit diese nicht einschläft, und der Kontakt zu den anderen Gemeinden und nach Deutschland aufrechterhalten wird.

Sozialpastoral

Die Sozialpastoral in Tecozautla hat viele Unterbereiche, wie z.B. Gesundheit / traditionelle Medizin, Fairer Handel (so etwas in der Richtung, ist noch im Aufbau), Umwelt, Emanzipation der Frau, Glaube und Politik, Migranten. Insgesamt hat diese Pastoral sehr viele gute Ideen, aber leider bisher relativ wenig konkret umgesetzt. Hier könnte eine Aufgabe des Freiwilligen sein, in einem oder mehreren dieser Bereiche ein paar soziale Aktionen zu starten, um die Sozialpastoral zu unterstützen und vielleicht mehr Leute darin einzubinden.

Andere Mögliche Tätigkeiten:

–      den Pfarrer / Diakon auf Messen in die Dörfer begleiten

–      der Köchin beim Einkaufen auf dem Wochenmarkt (jeden Donnerstag) helfen

–      Messdiener- / Firmvorbereitung unterstützen

–      Jugend- / Kindergruppen

–      jegliche Gruppen (je nach Hobby bzw. Interessen): Sport, Musik, Instrument, Kochen, …