Tepetitlán

Tepetitlán („Ort zwischen Bergen”) liegt ca. 100 km von Mexiko-Stadt entfernt in einer Ebene des Valle del Mezquital ca. 2300 Meter über dem Meeresspiegel ganz in der Nähe der nächstgrößeren Stadt Tula. Mit ca. 1500 Einwohnern ist der Ort auch cabecera municipal (Kreisstadt). Tula ist per öffentliche Verkehrsmittel in ca. einer halben Stunde zu erreichen, Ixmiquilpan in etwa zweieinhalb.

Die Pfarrei umfasst 16 Dörfer, einige große und gut erschlossene, andere sehr kleine und etwas Abgelegene. Fast alle Dörfer sind über asphaltierte Straßen und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Jede dieser Comunidades hat seinen eigenen Dorfplatz mit Kirche. Jedoch gibt es für die einzelnen „Nebendörfer“ nicht jeweils einen eigenen Pfarrer. Sie gehören ebenfalls zum Zuständigkeitsbereich des Pastors in Tepetitlán, der dort regelmäßig Messen feiert. Der Großteil mindestens die Hälfte der AnwohnerInnen ist in der Landwirtschaft tätig. Diese wird teils möglich durch Bewässerung mit aus Mexiko-Stadt hergeleiteten Abwässern, die auch in einem Stausee auf Gemeindegebiet gesammelt werden, mit teils nachteiligen Wirkungen für die Gesundheit. Außerdem suchen viele AnwohnerInnen Arbeit in Mexiko-Stadt oder den USA.

An sich existiert die Pfarrei seit 1571 und wurde damals von Franziskaner-Brüdern errichtet, die dort bis 1754 verblieben. Auf dem Dorfplatz von Tepetitlán, der Plaza, gibt es jeden Sonntag einen Markt, auf dem man frisches Fleisch, Obst und Gemüse kaufen kann, sowie Kleidung oder auch Tiere. Zu besonderen Anlässen finden auf der Plaza Dorffiestas statt und außerdem gibt es einen Basketballplatz, wo sich die Jugendlichen regelmäßig treffen, um zusammen Ballsportarten zu betreiben.
Direkt um den Dorfplatz herum gibt es einige Lebensmittelläden, eine Apotheke, ein Schreibwarengeschäft, sowie mehrere Tortillastände und eine Fleischerei.

Tepe hat eine sehr schöne Kirche aus dem 17. Jahrhundert mit einem großen Kirchplatz. Momentan leben in dem Gemeindehaus, das direkt an die Kirche grenzt, der Padre Abdias mit seinem Neffen Pedro sowie zwei Nonnen und die Freiwillige Sonja Grelle.
Es ist ein sehr schönes, helles Haus, in dem man sich wohl fühlen kann. Außerdem bietet es viel Platz für Besuch, der immer willkommen ist.
Desweiteren gibt es auf dem Kirchplatz ein Gebäude mit drei Räumen, die für den Katechismusunterricht und ähnliches genutzt werden.

Der Freiwilligendienst in Tepetitlán wurde möglich mit Padre Julio León Lomelí, der 1997 eine Gemeinde-Partnerschaft mit Marl-Sinsen begann. Katharina Wasserscheid war 2000-2001 die erste Freiwillige dort; ihr folgte 2001-2003 Lucia Werbick und darauf bis 2004 Lea Fühner. P. Julio wurde 2005 aus Tepetitlán wegversetzt. Im Jahr 2008 begann Padre Abdías Castillo Cerón seine Arbeit in Tepetitlán. Als weitere Friedensdienstleistende: 2010-2011 Sonja Grelle und 2011-2012 Maria Tebartz-van-Elst. Seit 2017 ist Padre Teodoro Mendoza Aguilar.

Das bedeutendste Ereignis jedes Jahr ist das Fest der Jesus-Statue „Señor de las tres caídas“, die sich in der Kirche von Tepetitlán befindet, am 8. August. Dazu reisen stets um die 10.000 Pilgernde, auch aus anderen Bundesstaaten, an.

Aufgabengebiete könnten je nach Interessen die Mitarbeit bei der Kommunion- oder Firmvorbereitung sein, die Kirchenchöre zu unterstützen oder neue zu gründen oder Messdienergruppen zu leiten. Desweiteren ist auch die Sozialpastoral ein wichtiger Aspekt. Für Freiwillige bietet es sich immer an Krankenbesuche zu begleiten, um so die Menschen besser und näher kennen zu lernen, Englisch- oder Deutschunterricht zu geben und Kindergruppen zu leiten, in denen man mit den Kindern malen, spielen, tanzen, basteln und seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Padre Teodoro ist es ein Anliegen die Katechese für die neuen Medien aufzubereiten und hofft, dass die neue Freiwillige ihn dabei unterstützt. Es hängt immer von den individuellen Ideen des Freiwilligen ab wie das Projekt und sein Freiwilligenjahr gestaltet wird. Besondere Aktivitäten wie Fußballtuniere, Olympiaden, Ausflüge etc. helfen das Jahr zu einer abwechslungsreichen und wertvollen Zeit für beide Seiten werden zu lassen.

Auch fallen häufig kleinere Aufgaben in der Gemeinde an: die Weihnachtskrippe auf und abbauen, beim Kochen helfen, etwas Dekorieren, einkaufen etc. Jeder Dienst ist unterschiedlich.

Die Menschen in Tepetitlán schätzen die Arbeit des Freiwilligen sehr, was nicht zuletzt an der Freundschaft zwischen der mexikanischen Gemeinde und Marl-Sinsen liegt. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss unterschiedlicher Menschen, die gerne mehr über Deutschland erfahren möchten. Hier liegt auch eine weitere Aufgabe des Freiwilligen. Nämlich die Freundschaft der beiden Gemeinden zu unterstützen, durch beispielsweise Briefe übersetzen oder auch einen Vortrag über Deutschland zu halten, um den Mexikanern das deutsche (Gemeinde-) Leben näher zu bringen.