Tezontepec

Seit August 2018 darf sich nun auch Tezontepec de Aldama als aktiver Teil der Freundschaft der beiden Diozöse Münster und Tula zählen. Nördlich von Tula und nahe des Zentrums der Diozöse gelegen ist Tezontepec sehr gut angebunden und ist mit knapp etwa 60.000 Gemeindemitgliedern die viertgrößte Gemeinde der Diozöse. Das jedoch lässt Tezontepec nicht seinen Kleinstadt-Charakter verlieren, da das Zentrum sehr übersichtlich ist und sich eher durch die sehr großen Comunidades die große Einwohnerzahl ergibt.

Der/die Freiwillige lebt in dem Projekt in Gemeindehaus gemeinsam mit dem Pfarrer in einer erst vor kurzem renovierten und sehr modernen und gut ausgestatteten Wohnung, wenngleich auch das Prinzip der Ordnung eher mexikanisch angelegt ist. Das Projekt selbst ist vor allem durch die großen Freiheiten bestimmt, da es wenig vorgegebene Arbeit gibt und man sich recht frei ausleben kann und auch ansonsten bei der Einteilung der Arbeitszeit kaum Steine in den Weg gelegt bekommt. Als mögliche Arbeitsfelder dienen hierbei die Mitarbeit im Migrantenhaus in der Nachbargemeinde Atitalaquia, Deutschkurse, Kindergruppen, die Mitarbeit in sonstigen sozialen Einrichtungen oder das Gestalten oder Mitgestalten von Events oder sonstigen Angeboten seitens der Gemeinde. Wie bereits erwähnt, sind hier allerdings in der Regel viele Freiheiten gegeben, so dass neben der Arbeit auch der interkulturelle Austausch und das Kennenlernen nicht zu kurz kommen.

Hier noch ein paar ausführlichere Infos zur Mitarbeit im Migrantenhaus:

Arbeit mit Migranten und Flüchtlingen

Es gibt in Mexiko eine Bahnstrecke, auf der Güterzüge, genannt „Die Bestie“ fahren. Zahlreiche Menschen, Frauen, Männer und Kinder migrieren aus Ländern wie Honduras und Guatemala in die USA, weil sie sich dort bessere Arbeitsmöglichkeiten erhoffen oder weil sie auf der Suche nach ihrer Familie sind, die bereits in den USA arbeitet. Um durch Mexiko an die Grenze zur USA zu gelangen, nutzen die Migranten Güterzüge, da Busse zu teuer sind und sie nicht als illegale Migranten erwischt werden möchten. Sie springen auf die Dächer der Güterzüge auf und durchleben meist eine Höllenfahrt. Sie sitzen tagelang in großer Hitze auf dem Zug, viele schlafen ein und fallen herunter, viele verlieren Körperteile beim Aufspringen auf den Zug, verletzen sich oder sterben. In Mexiko gibt es zahlreiche Migrantenhäuser, in denen häufig Schwestern arbeiten, die den Migranten die Möglichkeit bieten, sich auszuruhen, sich zu waschen, zu essen und neue Kleidung zu bekommen. Eins von den Häusern ist in einem kleinen Dorf in der Nähe von Tula. Jeder Tag in dem Haus ist anders, weil man vorher nie weiß, wie viele Migranten da sein werden. Arbeit gibt es immer viel: Frühstück und Mittagessen kochen und servieren, Betten machen, gespendete Kleidung und Medikamente einsortieren, Kleidung für die Migranten heraussuchen, sauber machen etc.