Tula

Tula ist eine Stadt im Staat Hidalgo, der zu den ärmsten Gebieten Mexikos zählt. Die Stadt hat ca. 100.000 Einwohner und entwickelt sich mehr und mehr zu einer Industriestadt. Tula ist die Hauptstadt des Bistums.

Als Freiwilliger bist du hier in der Pfarrgemeinde San José eingesetzt. In der Gemeinde arbeiten momentan drei Padres. Auch der Bischof feiert hier regelmäßig Messen. Außerdem gibt es noch einige Schwestern, die in den verschiedenen Bereichen (Sozialpastoral, Familienpastoral, Gefängnispastoral, Jugendpastoral, Berufungspastoral, Liturgie, Katechese und Basisgemeinden) arbeiten. Und dann gibt es noch sehr viele Ehrenamtliche, dir hier aktiv sind.

Als Freiwilliger hat man hier viele verschiedene Möglichkeiten mitzuarbeiten und Bereiche zu finden, die einem Spaß machen und die interessant sind. In den ersten Wochen gibt es die Möglichkeit, zunächst die Padres und Schwestern zu ihren Aufgaben und Arbeitsfeldern zu begleiten, um alles kennenzulernen und einen Überblick über die Gemeindestrukturen zu bekommen. Danach kannst du gemeinsam mit den Padres und Schwestern überlegen, welche Aufgaben du übernehmen kannst und möchtest.

Insgesamt gibt es 19 Vororte/Dörfer, die zur Gemeinde San José in Tula dazugehören und für die die Pfarrer und Schwestern, die in der Gemeinde arbeiten, mitverantwortlich sind. So gibt es also auch die Möglichkeit in den Dörfern, in kleineren Gemeinschaften mitzuwirken und dort zum Beispiel eine Kindergruppe anzubieten oder im Chor mitzusingen.

Die Menschen hier sind unglaublich herzlich, offen und hilfsbereit. Schnell wirst du mit den Menschen in Kontakt kommen. Sie helfen dir sehr dabei, in der Kultur und dem Land anzukommen und die Facetten der Kultur kennenzulernen und zu verstehen.

Bisher sind drei Freiwillige in dieser Gemeinde gewesen, die in folgenden Bereichen tätig waren:

Arbeit mit Migranten und Flüchtlingen

Es gibt in Mexiko eine Bahnstrecke, auf der Güterzüge, genannt „Die Bestie“ fahren. Zahlreiche Menschen, Frauen, Männer und Kinder migrieren aus Ländern wie Honduras und Guatemala in die USA, weil sie sich dort bessere Arbeitsmöglichkeiten erhoffen oder weil sie auf der Suche nach ihrer Familie sind, die bereits in den USA arbeitet. Um durch Mexiko an die Grenze zur USA zu gelangen, nutzen die Migranten Güterzüge, da Busse zu teuer sind und sie nicht als illegale Migranten erwischt werden möchten. Sie springen auf die Dächer der Güterzüge auf und durchleben meist eine Höllenfahrt. Sie sitzen tagelang in großer Hitze auf dem Zug, viele schlafen ein und fallen herunter, viele verlieren Körperteile beim Aufspringen auf den Zug, verletzen sich oder sterben. In Mexiko gibt es zahlreiche Migrantenhäuser, in denen häufig Schwestern arbeiten, die den Migranten die Möglichkeit bieten, sich auszuruhen, sich zu waschen, zu essen und neue Kleidung zu bekommen. Eins von den Häusern ist in einem kleinen Dorf in der Nähe von Tula. Jeder Tag in dem Haus ist anders, weil man vorher nie weiß, wie viele Migranten da sein werden. Arbeit gibt es immer viel: Frühstück und Mittagessen kochen und servieren, Betten machen, gespendete Kleidung und Medikamente einsortieren, Kleidung für die Migranten heraussuchen, sauber machen etc.

In der Gemeinde gab eine Zeit lang ein Team, für all diejenigen, die an Migrantenpastoral interessiert sind und das Haus unterstützen möchten, sei es durch die Arbeit in dem Haus, durch das Sammeln von Lebensmittel- und Kleiderspenden oder auch durch Aktionen, um auf das Haus aufmerksam zu machen. Zurzeit ist eine Schwester für diesen Bereich zuständig, die gerne wieder mehr in dem Bereich machen würde. Als Freiwilliger hast du die Möglichkeit, in dem Haus mitzuarbeiten und bei Aktionen für das Haus mitzuwirken. Hier gibt es sicher auch die Möglichkeit gemeinsam mit der Schwester zu überlegen, was in dem Bereich noch gemacht werden könnte.

Deutschkurse

In der Gemeinde gibt es viele Leute, die an Deutschklassen interessiert sind. Es gibt einige, die bisher an allen Kursen teilgenommen haben, die von Freiwilligen angeboten wurden. Falls du Interesse hast, Deutschkurse anzubieten, wirst du auf jeden Fall viele Interessierte finden. Für genauere Infos dazu und Materialien kannst du dich bei Katharina Wortberg oder Kim Terkuhlen melden.

Auch Englischklassen sind möglich.

Kinder- und Jugendgruppen

Wie bereits erwähnt gibt es viele kleinere Gemeinden, die zur Gemeinde San José dazugehören. In Absprache mit den Pfarrern kannst du hier ganz nach deinen Interessen Angebote für Kinder- und Jugendliche machen. Spiele, Sport, Musik, ganz worauf du Lust hast.

Gruppen in verschiedenen Dörfern anzubieten, ist eine gute Möglichkeit, neben der Stadt auch die kleineren Ortschaften und das Leben der Menschen dort kennenzulernen.

Katechesen-Klassen

Da es Religion als Schulfach in Mexiko nicht gibt (durch die starke Trennung von Staat und Kirche) gehen viele Kinder sechs Jahre in eine Glaubensschule, um auf Kommunion und Firmung vorbereitet zu werden. Wenn du Lust hast, kannst du dich auch hier engagieren und mit der Zeit selbst eine Klasse übernehmen.

Freundschaftsgruppe

Bisher hat die Gemeinde in Tula keine Partnergemeinde im Bistum Münster. Trotzdem gibt es bereits eine Freundschaftsgruppe mit Personen, die sich sehr für die Partnerschaft, für die Freiwilligen und für die deutsche Kultur interessieren. Die Freundschaftsgruppe trifft sich hin und wieder, um über verschiedene kulturelle Themen zu sprechen und den Kontakt nach Deutschland aufrecht zu halten. Außerdem nimmt sie an den Partnerschaftstreffen des Bistums alle 2 Monate teil und bereitet selbst das Treffen vor, das einmal im Jahr in Tula stattfindet. Wie aktiv die Gruppe ist, seitdem keine Freiwilligen mehr in Tula sind, ist gerade etwas unklar. Hier solltest du als Freiwilliger auf jeden Fall mitarbeiten, damit diese Gruppe weiterläuft bzw. neu aktiviert wird. Auch hier kannst du bei Fragen gerne alle ansprechen, die schon in Tula waren.

Dies sind nur einige Beispiele. Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten. Es soll bald auch ein neues Haus für Familien von Angehörigen geben, die gerade im Krankenhaus liegen. Oftmals stehen diese Familien den ganzen Tag vorm Krankenhaus egal bei welchem Wetter. In dem Haus sollen sie einen Platz haben, um sich auszuruhen, zu warten und zu essen haben. Auch hier könntest du als Freiwilliger mitarbeiten.