Die Vorweihnachtszeit ist hier in Mexiko sehr, sehr cool. Woran das liegt? Definitiv nicht an der mexikanischen Vorliebe für fürchterliche, bunt blinkende Lichterketten, die in rauen Unmengen an alles, was sich nicht bewegt gehängt werden.
Was aber dafür entschädigt sind die Posadas. An den neun Tagen vor Weihnachten trifft man sich jeden Abend zum gemeinsamen Singen, Essen und Feiern – es war auf jeden Fall ne coole Zeit.
Eine genauere inhaltliche Beschreibung von Posadas ist auf Jules Blog zu finden. Ich hab ehrlich gesagt keine Lust, das gerade zu erklären.
Heiligabend hab ich mehrere Messen besucht und festgestellt, dass quasi jede mexikanische Familie ihre eigene Jesusfigur aus der heimischen Krippe dabei hatte. Die Figuren sind meist ähnlich groß wie ein Säugling, werden wie ein Säugling gehalten, geschaukelt und in Decken eingehüllt. Das fand ich auf jeden Fall spannend. Nach der Messe wurde dann noch mit Wunderkerzen ein kleiner gemeinsamer Rundgang eingelegt.
Ich selbst war nach den Messen mit der Familie eines Freundes von mir bei einem unglaublich leckeren Familienessen, bei dem sich die gesamte Großfamilie versammelt hatte.
Am ersten Weihnachtstag bin ich dann mit einer anderen befreundeten Familie in ein kleines benachbartes Bergdorf gefahren, wo eine große Feier- inklusive Feuerwerkswettbewerb und Tanz- stattfand. Alles in allem ein sehr guter Tag, auch wenn meine Tanzfähigkeiten sich immer noch in etwa im Rahmen eines toten Fischs bewegen.
Am zweiten Weihnachtstag hab ich festgestellt, dass es in Mexiko nur einen Weihnachtstag gibt und bin daraufhin meinen normalen Aktivitäten nachgegangen, die ich natürlich in meiner Unwissenheit schon abgesagt hatte.