Viva México

Eine Reise zu unserer Partnergemeinde Cardonal mit vielen tollen Eindrücken und Einblicken in das Mexikanische Leben und seine Kultur.

Am Samstag, dem 12.10.19 begann für die Reisegruppe, bestehend aus 14 jungen Erwachsenen der Pfarrgemeinde Emsdetten, und ihren Begleitern Christel Starp und Kaplan Bernd Egger die weite Reise zu unserer Partnergemeinde „Purísima Concepción“ in Cardonal, Mexiko.

Nach einer 23-stündigen Reise kam die Gruppe Samstagnacht wohlbehalten in Cardonal an und wurde gleich herzlich von den Gastfamilien begrüßt und empfangen.

Das Willkommen setzte sich in der Messfeier am Sonntagmorgen fort, bei der sich die ganze Gruppe der Gemeinde vorstellte. Im Anschluss gab es eine fröhliche Feier mit Musik und Tanz im Pfarrsaal.

In den nächsten zwei Wochen hatte die Gruppe ein gut gefülltes Programm, welches unter anderem Besuche von Kindergärten, Schulen, Messen und Mexikanischen Märkten enthielt.

Zu Beginn der ersten Woche fuhren wir mit unseren Gastfamilien auf den riesengroßen Markt nach Ixmiquilpan, welcher von den verschiedensten Früchten bis hin zu Cowboy-Hüten vieles zu bieten hatte.

Dort bekamen wir erste Einblicke in das mexikanische Leben und welche Unterschiede dieses im Vergleich zu unserer Heimat Deutschland mit sich bringt. Nicht nur auf dem Markt wurden wir herzlichst empfangen und dazu animiert Früchte oder andere mexikanische Spezialitäten zu probieren, sondern genauso auch auf der Fiesta in der Dorfgemeinde Santa Teresa, dem Patronatsfest, an dem wir teilnehmen durften und eine solche Gastfreundschaft erfahren durften, dass wir uns ganz schnell wohl und angekommen fühlten.

In der ersten Woche besichtigten wir auch noch eine Agaven-Farm, die mit einer Solartechnik-Werkstatt verbunden ist, wodurch es Goyo, dem Gründer und Erfinder dieser Farm und Werkstatt, möglich ist, Agaven-Sirup und -destillate zu gewinnen, ohne dabei auf Kohle oder Elektrizität zurückgreifen zu müssen.

Die Erzeugnisse aus Agaven und bestimmten Kakteenarten sind in Mexiko Grundnahrungsmittel. Die fleischigen Blätter der Nopal-Kaktee beispielsweise werden zu einer köstlichen Mahlzeit verarbeitet und aus den Agaven wird ein süßer Saft gewonnen, der entweder zu Sirup verkocht oder zu einem alkoholischen Getränk namens Pulque vergärt wird.

Im weiteren Verlauf der ersten Woche besichtigten wir außerdem eine Grundschule in Cardonal und wurden dort mit dem Schulsystem sowie den Kindern dieser Schule vertraut gemacht. Schnell begann das „Eis“ zwischen uns und den Kindern zu brechen und wir spielten mit den Kindern Spiele, die auch ohne große Spanischkenntnisse und stattdessen mit Gesten auskommen.

Auch Fußball konnte jeder problemlos verstehen und spielen und so entschieden die mexikanischen Kinder die Partie für sich. Dabei tauten auch die letzten schüchternen Kinder auf und wir kamen mit ihnen ins Gespräch und beantworteten viele Fragen über das Leben in Deutschland.

Am Ende der Woche fuhren wir ins zwei Stunden entfernte Tula, wo wir mit den Sängerinnen und Sängern der Domchöre aus Münster zu einer „Noche Mexicana“ zusammentrafen. Die Chöre waren vom dortigen Bischof zu einer Konzertreise eingeladen worden. Außerdem besuchten wir in Tula eine archäologische Ausgrabungsstätte der Tolteken, einer Hochkultur des 12. bis 10. Jahrhunderts v. Chr., und bestaunten dort mehrere Pyramiden und die berühmten Steinfiguren „Atlanten von Tula“.

Am Freitagmorgen ging es für uns zum „Migrantenhaus“ in Tula, das unter anderem von Freiwilligen aus dem Bistum Münster unterstützt wird. Diese helfen durch ihre ehrenamtliche Arbeit vielen Menschen direkt und konnten schon viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Flüchtlinge, die unter anderem aus Guatemala, Honduras oder anderen lateinamerikanischen Ländern kommen, erhalten hier auf ihrer Durchreise eine warme Mahlzeit sowie medizinische Versorgung und Kleidung. Sie können sich von hier telefonisch bei den Verwandten melden, finden einen Ruheraum zum Schlafen und einen Ort, an dem sie ihre Sorgen für einige Zeit vergessen und abschalten können.

Am Samstagabend nahmen wir an dem beeindruckenden Konzert des Oratoriums „Pax“ der Münsteraner Domchöre in Tula teil.

Am Sonntag wurden wir dann wieder einmal mit den Köstlichkeiten der mexikanischen Küche verwöhnt, denn auf dem Hof von Don Cirilo lernten wir nicht nur detailliert, wie man Agaven richtig verarbeiten oder mit deren Fasern weben kann, sondern konnten eines der bekanntesten mexikanischen Nationalgerichte, das „Barbacoa“, probieren. Dafür wurden zwei Schafe geschlachtet, mit Agavenblättern umhüllt und mit heißen Steinen zusammen in die Erde eingebuddelt und gegart. Das Ergebnis ist ein superzartes Fleisch mit einem einzigartigen Geschmack!

Am Abend feierten wir anlässlich des Weltmissionssonntags in der überfüllten Kirche San Miguel in Tlazintla gemeinsam die Messe.

In der neuen Woche hieß es dann für unsere Reisegruppe auf nach Tolantongo zu den heißen Quellen. Diese brachten uns alle zum Staunen und so genossen wir einen schönen Urlaubstag inmitten der Natur von Wasserfällen, riesigen Bergen und warmen Höhlen.

Am Dienstag besuchten wir die 400 Jahre alte Kirche in Santuario mit ihren faszinierenden sowie den Kindergarten in Cardonal. Am Abend hieß es dann aber auch schon wieder Abschied nehmen von den so gastfreundlichen Menschen und Familien, die uns so herzlich aufgenommen haben, uns täglich versorgt und ein so tolles Programm für uns auf die Beine gestellt haben. Sie haben uns hautnah gezeigt, wie wunderschön und lebendig Mexiko mit seinen Menschen und Traditionen ist.

Nach einer gelungenen Abschiedsparty mit leckerem Essen und mexikanischen Tänzen machte sich die Reisegruppe am Mittwochmorgen früh auf den Weg nach Mexico-City.

Auf dem Weg dorthin stoppten wir noch bei der prähistorischen Ruinenstadt Teotihuacan, wo die gesamte Gruppe die 65 Meter hohe Sonnen- sowie die 46 Meter hohe Mondpyramide bestaunen sowie erklimmen konnte.

Danach legten wir noch einen Stop bei der Basilika der Jungfrau von Guadalupe ein, welche als der größte Marienwallfahrtsort der Welt gilt, mit 20 Millionen Besuchern jedes Jahr.

Den goldenen Abschluss unserer Reise bildeten noch knapp zwei Tage in der Hauptstadt und Metropole Mexiko-Stadt mit geschätzten 22 Millionen Einwohnern.

Dort besuchten wir ein eindrucksvolles anthropologisches Museum, welches nochmals die Geschichte Mexikos und der indigenen Völker hervorhob.

Das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten, und so bestiegen wir am nächsten Tag den „Torre Latinoamericana“, der 182 Meter hoch ist und eine unglaubliche Aussicht auf die Stadt bietet.

Am Freitag, dem letzten Tag unserer Reise, besuchten wir einen traditionellen Handwerksmarkt und genossen nochmal den letzten Tag in Mexiko in allen Zügen bis es dann abends hieß ,,Adiós México“.

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